Venen: Die Leitungen des Lebens

 

Venen durchziehen unseren gesamten Körper und sind mit dem Herzen verbunden. Sie sind die Transportleitungen für das Blut. Doch obwohl sie so wichtig für uns sind, leiden allein in Deutschland 20-40 % der Bevölkerung an einer Venenschwäche [1]. Doch was ist die Ursache und was kann dagegen getan werden?

 

Kapillare, Venole, Venen – die Transporteinheiten für Blut

 

Venen sind Blutgefäße, die das Blut aus dem Körper zurück zum Herzen leiten. Rund dreiviertel aller Blutgefäße im Körper sind Venen. Ein Netz aus sehr feinen Kapillaren bildet das Grundgerüst. Aus diesem fließt das Blut aus dem arteriellen System in die Venolen – sogenannte kleine Venen mit einem Durchmesser von gerade einmal 15 bis 500 Mikrometern, wie sie beispielsweise in unseren Augen zu erkennen sind. Die Venolen gehen in Venen über, die einen Durchmesser von etwa einem Millimeter haben und diese wiederum in die größeren Körpervenen mit Durchmessern von einem bis zehn Millimetern. Letztere laufen in der unteren und oberen Hohlvene zusammen, die im rechten Herzvorhof münden. Eine wichtige Vertreterin und Sammelstelle für Blut aus dem Bauchraum ist die Leberpfortader (Vena portae hepatis). Sie sammelt das venöse, sauerstoffarme Blut aus den Verdauungsorganen und fördert es zur Leber, wo die im Verdauungstrakt aufgenommenen Nährstoffe aus der Nahrung, sowie Medikamente und Giftstoffe verstoffwechselt werden.

Grundsätzlich transportieren Venen sauerstoffarmes, also verbrauchtes Blut. Anders bei den Lungenvenen. Sie transportieren das mit Sauerstoff angereicherte Blut zurück zum Herzen, genauer in den linken Herzvorhof. Venöse Gefäße transportieren nicht nur Blut, sondern speichern dieses auch. Etwa fünf Liter fließen täglich durch die Venen eines erwachsenen Menschen. Mehr als drei Liter davon finden sich in venösen Systemen. Dies ist überlebenswichtig, um im Ernstfall Organe, wie das Gehirn und das Herz weiter versorgen zu können. Aus diesem Grund ist es wichtig, bei einem Kreislaufzusammenbruch die Beine hoch zu lagern, damit das venöse Blut die zentralen Organe erreicht – denn die Schwerkraft erschwert den Blutfluss zusätzlich [2].

In Venen herrscht, im Gegensatz zu Arterien, ein eher geringer Druck. Dieser verringerte Innendruck und der langsamere Blutfluss erschweren den Rücktransport des Blutes zum Herzen. Besonders im Stehen bedarf es daher einiger Unterstützung. Damit das venöse Blut nicht zurückfließt, sind venöse Gefäße, vor allem in Armen und Beinen, mit Ventilen, sogenannten Venenklappen ausgestattet. Ein defektes Ventilsystem kann zu geschwollenen Beinen und Krampfadern führen.

Zusätzlich zu den Venenklappen fungieren unsere Muskeln als Unterstützung für die Venen. Jedoch nur, wenn wir uns bewegen. Im Stehen oder Sitzen ist die Muskelpumpe in den Beinen kaum aktiv – dies kann zu einem Anschwellen der Beine führen. Herznahe Venen besitzen keine Klappen. Hier unterstützt vor allem die Bauchmuskulatur den Blutfluss. Beim Ausatmen wird das Blut aus den Venen in den rechten Herzvorhof gepresst [3].

 

Training für die Venen

 

Klassisches Venentraining ist das Wechselbad – also abwechselndes Baden der Beine in warmen und kalte Wasser. Das funktioniert auch mit der Duschbrause. Bei Wärme weiten sich die Venen, bei Kälte ziehen sie sich zusammen. Während der Wechselbäder werden diese Mechanismen des Auf- und Zuziehens trainiert. Wer täglich lange im Sitzen arbeitet, sollte öfter zwischendurch spazieren gehen, die Beine hochlegen oder Sportübungen machen, wie Zehenspitzen-Stand, Fuß-Wippe, Kniebeugen oder Luftradeln. Solche Übungen helfen, das Venensystem zu stärken. Das geht auch im Büro, beim Zähneputzen oder vor dem Fernseher. Hierbei machen wir uns die Muskelpumpe zu Nutze, also die Fähigkeit der Muskulatur, das verbrauchte Blut zurückzufördern. Dadurch können Blutstau und schädlicher Innendruck verhindert werden. 

 

Pflanzenextrakte für Venengesundheit

 

Hesperidin ist ein Flavonoid, das in den Rinden von Zitrusfrüchten vorkommt. In präklinischen und klinischen Studien wurde die therapeutische Wirkung von Hesperidin bei verschiedenen Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen nachgewiesen [4]. Eingesetzt wird es auch in der Schwangerschaft bei Hämorridenleiden [5].

Rutin ist ein natürlich vorkommendes Flavonoid, das im Dünndarm verstoffwechselt wird. Eingesetzt wird es unter anderem in Salben zur Behandlung von Krampfadern. Rutin kann die Wände der Blutgefäße stärken und sie so elastisch halten. Dadurch wird eine Ansammlung an Wasser im Gewebe verhindert.

Auch Diosmin zählt zu den Flavonoiden. In der Medizin wird dieser Wirkstoff zur Therapie von Venenleiden und Hämorriden eingesetzt. Oftmals werden dabei Kombinationspräparate mit Hesperidin und Rutin eingesetzt [6].

Aescin ist ein Substanzgemisch aus über 30 verschiedenen Saponinen, die in der Rosskastanie enthalten sind. Dieses hat nachweislich adstringierende Eigenschaften, dichtet die Gefäßwände also ab. In Studien zeigt es eine gute Wirksamkeit bei chronischer Veneninsuffiziens. Aescin fördert den Rückstrom des Blutes zum Herzen. Dadurch dringt weniger Wasser aus den Venen in verletztes oder geschwächtes Gewebe. Dies wirkt sich positiv auf Ödeme und Schwellungen aus – sie werden kleiner. Auch bei Hämorridenleiden wird Aescin eingesetzt [7].

Dem in Mäusedorn enthaltene Ruscogenin werden kapillarabdichtende, antientzündliche und entwässernde Eigenschaften zugeschrieben. Es wird bei chronischer Veneninsuffiziens eingesetzt, vor allem in Kombination mit Hesperidin [8,9].

Um eine gute Wirksamkeit zu erzielen, sollten Präparate mit diesen Inhaltsstoffen über mehrere Monate eingenommen werden – in Vorbereitung auf den Sommer ist es daher ratsam, bereits im Frühling die Einnahme zu beginnen.

 

 

Quellen:

[1] https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/daz-az/2003/daz-5-2003/uid-9093

[2] https://www.phlebology.de/patienten/venenwissen/funktion/

[3] https://www.venenzentrum-wiesbaden.de/ihre-venen/funktion

[4] https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/25675136/

[5] https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/9184951/

[6] https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/29934701/

[7] https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/11529685/

[8] https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/34166347/

[9] https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/17429685/


 

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