In ganz Europa sterben 45 % aller Menschen an Herz-Kreislauf-Erkrankungen. [1] Die Gründe dafür sind vielfältig, aber der Lebensstil spielt oft eine große Rolle. Was können Sie also tun, um Ihre Herzgesundheit zu schützen? Hier sind einige Tipps.

Herzfreundliches Training

Das Herz ist der wichtigste Muskel im Körper – und es kann trainiert werden. Sie müssen nicht jeden Tag ein schweißtreibendes Cardio-Training absolvieren. Körperliche Aktivität ist jedoch zusammen mit einer ausgewogenen Ernährung das A und O für die Herzgesundheit. Regelmäßige Bewegung steigert die allgemeine Fitness, verbessert die Durchblutung und senkt Blutdruck, Blutfettwerte und Stresshormone. Ihr Herz wird auch weniger empfindlich gegenüber Herzrhythmusstörungen. Ausdauersportarten wie Wandern, Spazierengehen, Radfahren, Joggen oder Schwimmen, aber auch Tanzen oder Fußballspielen werden sehr empfohlen. Wenn Sie bisher Sport gemieden haben, sollten Sie mit täglichen Spaziergängen beginnen, die Treppe statt den Aufzug nehmen und öfter das Fahrrad nutzen. Steigern Sie dann je nach Alter und Fitnesslevel allmählich Ihre Ausdauer. Als Faustregel gilt: Planen Sie täglich mindestens 30 Minuten Bewegung ein, die Ihre Herzfrequenz leicht erhöht. Wenn Sie bereits Herzprobleme haben, sollten Sie ärztlichen Rat einholen, welche Art von Bewegung geeignet ist.

Folgen Sie einer mediterraneren Ernährung

Die mediterrane Küche zeichnet sich oft durch große Mengen an Obst und Gemüse, einen hohen Anteil an Vollkornzutaten sowie die Verwendung von Kräutern und Gewürzen statt Salz aus. Butter oder Schmalz werden durch Oliven- oder Rapsöl ersetzt, die wertvolle Omega-3-Fettsäuren enthalten, die auch in Nüssen und Samen vorkommen. Rotes Fleisch und verarbeitete Fleischprodukte wie Wurst enthalten einen besonders hohen Anteil an gesättigten Fettsäuren. Diese stehen im Zusammenhang mit einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, da sie die Menge des "schlechten" LDL-Cholesterins im Blut erhöhen [2].

Herzgesunde Pflanzenextrakte und Vitamine

Knoblauchextrakt

Das Besondere an Knoblauch sind die darin enthaltenen Schwefelverbindungen. Diese verursachen den typischen Knoblauchgeruch, sind aber gleichzeitig äußerst gesundheitsfördernd. Extrakte aus schwarzem Knoblauch (d.h. fermentiertem Knoblauch) enthalten wasserlösliche Inhaltsstoffe – die wirksamer sein können als die aus frischem Knoblauch, während gleichzeitig der unangenehme Geruch durch den Reifungsprozess verschwindet. Knoblauch besitzt antioxidative und zellschützende Eigenschaften. Außerdem senkt schwarzer Knoblauch den Blutdruck und Blutzucker, wirkt blutverdünnend, cholesterinsenkend, antikarzinogen und entzündungshemmend [3].

Orangenschalenextrakt

Die ordnungsgemäße Funktion der inneren Zellschicht der Blut- und Lymphgefäße ist besonders wichtig für die Herzgesundheit. Der hesperidinreiche Extrakt aus Orangenschalen hat sich als hilfreich erwiesen, um die endotheliale Produktion von Stickstoffmonoxid zu aktivieren. Dies führt zu einer Erweiterung der Blutgefäße und somit zu einer verbesserten Durchblutung. Außerdem enthalten Zitrusfrüchte antioxidative Pflanzenstoffe [4].

Roselle-Extrakt

Roselle ist besser bekannt als Hibiskus. Studien zufolge können Extrakte aus der Pflanze eine gefäßerweiternde und blutdrucksenkende Wirkung haben [5].

Weißdornextrakt

Die blühenden Triebspitzen des Weißdorns sind auch für ihre herzschützenden Eigenschaften bekannt und scheinen laut Studien die Durchblutung und den Blutdruck positiv zu beeinflussen [6].

Sojabohnenextrakt

In einer Metastudie fanden 46 Einzelstudien heraus, dass Soja den Gesamtcholesterinspiegel senken kann – einschließlich des gefährlichen LDL-Cholesterins [7].

Coenzym Q10

Das fettlösliche Coenzym Q10 kommt in allen Körperzellen vor und ist besonders hoch konzentriert im Herzen. Aufgrund seiner antioxidativen Eigenschaften kann es helfen, Sauerstoffradikale zu neutralisieren, die Bestandteile der Herzmuskelzellen schädigen können. Es spielt auch eine wichtige Rolle bei der zellulären Signalübertragung im Herzmuskel und bei der Energieproduktion. Niedrige Q10-Spiegel im Blut scheinen mit einem hohen Risiko für Herzinsuffizienz verbunden zu sein [8].

Vitamin B6

Vitamin B6 ist ein wasserlösliches Vitamin, das an vielen Funktionen im Körper beteiligt ist, einschließlich der Bildung des roten Blutfarbstoffs.

Vitamin B1

Vitamin B1 trägt zu einer normalen Herzfunktion bei. Ein Mangel an Vitamin B1 kann das Herz ernsthaft schädigen und sich zu einer Herzinsuffizienz entwickeln. Was lange als Problem in Ländern des globalen Südens galt, kann auch für uns zutreffen. Menschen mit bestimmten Stoffwechselerkrankungen sind besonders gefährdet.

Lassen Sie sich regelmäßig untersuchen

Vorbeugen ist besser als heilen! Wenn Sie regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen wahrnehmen, können Sie Krankheiten rechtzeitig erkennen und gezielt gegen bestimmte Verschlechterungen vorgehen. Wenn Sie bereits an einer Krankheit leiden, wie Diabetes, chronischem Bluthochdruck oder Fettleibigkeit, sollten regelmäßige Untersuchungen bereits Standard sein. Einige Geräte, wie Blutdruckmessgeräte, sind auch für den Heimgebrauch erhältlich, sodass ein täglicher Arztbesuch nicht notwendig ist. Regelmäßige Bluttests können nicht nur Ihr Nährstoffgleichgewicht, sondern auch das Cholesterin in Ihrem Blut überprüfen. Was ebenfalls ständig kontrolliert werden sollte, ist das Bauchfett, da dieses besonders schädlich für das Herz ist. Männer sollten einen maximalen Bauchumfang von 102 cm haben, Frauen maximal 88 cm.