Venen – die Lebensadern
Venen verlaufen durch unseren gesamten Körper und arbeiten mit unserem Herzen zusammen. Sie sind die Blutgefäße, die das Blut zum Herzen transportieren. Obwohl sie so wichtig für unseren Körper sind, wird angenommen, dass zwischen 20 und 60 % der Bevölkerung im Vereinigten Königreich an irgendeiner Form von Venenschwäche leiden. [1] Was ist also die Ursache, und was kann dagegen getan werden?
Kapillaren, Venolen und Venen – die Transporteinheiten des Blutes
Venen sind Blutgefäße, die das Blut aus dem Körper zurück zum Herzen transportieren, und etwa drei Viertel aller Blutgefäße in unserem Körper sind Venen. Ein Netzwerk sehr kleiner Kapillaren bildet das Grundgerüst. Von dort fließt das Blut aus dem arteriellen System in Venolen – kleine Venen mit einem Durchmesser von 15 bis 500 Mikrometern, die man zum Beispiel in unseren Augen sehen kann. Die Venolen vereinigen sich zu Venen mit etwa einem Millimeter Durchmesser, die wiederum in größere Körpervenen mit Durchmessern von einem bis zehn Millimetern münden. Diese münden in die untere und obere Hohlvene, die in den rechten Vorhof des Herzens münden. Ein wichtiger Sammelpunkt für Blut aus der Bauchhöhle ist die Pfortader (Vena portae hepatis). Sie sammelt das venöse, sauerstoffarme Blut aus den Verdauungsorganen und transportiert es zur Leber, wo die Nährstoffe aus der Nahrung sowie Medikamente und Giftstoffe verstoffwechselt werden.
Grundsätzlich transportieren Venen sauerstoffarmes (also verbrauchtes) Blut. Dies gilt jedoch nicht für die Lungenvenen. Diese transportieren sauerstoffreiches Blut zurück zum Herzen, genauer gesagt zum linken Vorhof. Venöse Gefäße transportieren jedoch nicht nur Blut, sondern speichern es auch. Etwa 5 Liter Blut fließen täglich durch die Venen eines Erwachsenen. Mehr als drei Liter davon befinden sich im Venensystem. Dies ist lebenswichtig, da es als Reserve dient, sodass unser Körper im Notfall weiterhin Organe wie das Gehirn und das Herz versorgen kann. Aus diesem Grund ist es wichtig, bei einem Kreislaufzusammenbruch die Beine hochzulegen, damit das venöse Blut die zentralen Organe erreicht – denn die Schwerkraft erschwert den Blutfluss zusätzlich. [2]
Im Gegensatz zu Arterien herrscht in Venen ein niedriger Druck. Dieser niedrigere Druck und der langsamere Blutfluss erschweren den Rücktransport des Blutes zum Herzen. Daher hat der Körper bestimmte Mechanismen zur Unterstützung der Venen, insbesondere beim Stehen (wo die Schwerkraft erneut eine Rolle spielt). Um sicherzustellen, dass das Blut nicht zurückfließt, sind venöse Gefäße, besonders in Armen und Beinen, mit Klappen ausgestattet, den sogenannten Venenklappen. Ein defektes Klappensystem kann zu geschwollenen Beinen und Krampfadern führen.
Neben den Venenklappen unterstützen auch unsere Muskeln die Venen. Allerdings nur, wenn wir uns bewegen. Beim Stehen oder Sitzen ist die Muskelpumpe in den Beinen selten aktiv – dies kann zu Beinschwellungen führen. Da Venen nahe am Herzen keine Klappen haben, unterstützen insbesondere die Bauchmuskeln den Blutfluss. Beim Ausatmen wird das Blut aus den Venen in den rechten Vorhof des Herzens gedrückt.
Training für Ihre Venen
Eine klassische Trainingsmethode für Ihre Venen ist die Wechselbadtherapie – abwechselndes Baden in warmem und kaltem Wasser. Ähnliches können Sie unter der Dusche machen. Venen weiten sich in warmem Wasser und ziehen sich in kaltem Wasser zusammen. Die Wechselbadtherapie trainiert somit dieses Weiten und Schließen. Wenn Sie einen großen Teil Ihres Arbeitstages sitzend verbringen, sollten Sie versuchen, dies durch Spaziergänge, Hochlegen der Beine oder Übungen wie Zehenstand, Kniebeugen oder Luftfahren zu unterbrechen. Diese Übungen helfen, Ihr Venensystem zu stärken. Dies kann auch im Büro, beim Zähneputzen oder vor dem Fernseher gemacht werden. Hier nutzen wir die Muskelpumpe, also die Fähigkeit der Muskeln, das verbrauchte Blut zurückzupumpen. Dies kann Blutstauungen und schädlichen Innendruck verhindern.
Plant Extracts for Healthy Veins
Hesperidin ist ein Flavonoid, das in der Schale von Zitrusfrüchten vorkommt. In präklinischen und klinischen Studien sind positive Effekte von Hesperidin auf verschiedene Krankheiten, wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, zu erkennen [4]. Es wird auch in der Schwangerschaft bei Hämorrhoiden eingesetzt [5].
Rutin ist ein natürlich vorkommendes Flavonoid, das im Dünndarm verstoffwechselt wird. Es wird unter anderem in Salben zur Behandlung von Krampfadern verwendet. Rutin kann die Wände der Blutgefäße stärken und sie dadurch elastisch halten. Dies verhindert die Ansammlung von Wasser im Gewebe.
Diosmin ist ein weiteres Flavonoid. In der Medizin wird dieser Wirkstoff zur Behandlung von Venenerkrankungen und Hämorrhoiden eingesetzt. Er wird oft mit Hesperidin und Rutin kombiniert [6].
Aescin ist ein Gemisch aus mehr als 30 verschiedenen Saponinen, die in Rosskastanien enthalten sind. Es wurde nachgewiesen, dass es adstringierende Eigenschaften besitzt, d. h. es verschließt Gefäßwände. Studien haben gezeigt, dass es sehr wirksam bei der Behandlung chronischer Veneninsuffizienz ist. Aescin fördert den Rückfluss des Blutes zum Herzen. Dadurch dringt weniger Wasser aus den Venen in verletztes oder geschwächtes Gewebe ein. Dies wirkt sich positiv auf Ödeme und Schwellungen aus – sie werden kleiner. Aescin wird auch bei Hämorrhoiden verwendet [7].
Dem in Spargelbeeren enthaltenen Ruscogenin werden kapillarabdichtende, entzündungshemmende und entwässernde Eigenschaften zugeschrieben. Es wird bei chronischer Veneninsuffizienz verwendet, insbesondere in Kombination mit Hesperidin [8,9].
Um eine gute Wirksamkeit zu erzielen, sollten Präparate mit diesen Inhaltsstoffen über mehrere Monate eingenommen werden – zur Vorbereitung auf den Sommer ist es daher ratsam, bereits im Frühling mit der Einnahme zu beginnen
Quercetin – Ein vielseitiges Pflanzenpigment
Stillen – gut für Mutter und Kind