Übererregtheit, Reizbarkeit, Nervosität oder sogar Aggression gegenüber Menschen oder anderen Hunden: Stress kann sich bei Hunden auf vielfältige Weise zeigen. Wie beim Menschen können auch Tiere unter langfristigem negativem Stress leiden und psychische sowie physische Erkrankungen entwickeln. Viele Stressfaktoren lassen sich schnell erkennen, aber es gibt auch solche, die weniger offensichtlich sind. Durch Befolgung dieser Tipps sollten Sie jedoch die Wahrscheinlichkeit von Stress reduzieren können:

Ruhephasen einplanen

Bei vielen Hunderassen geht man davon aus, dass sie ein hohes Maß an Bewegung benötigen. Während regelmäßige Bewegung wichtig ist, kann zu viel davon negative Auswirkungen auf unsere vierbeinigen Freunde haben. Stresshormone wie Adrenalin oder Cortisol werden nur im Laufe des Tages abgebaut – nämlich während der Ruhephasen. Ausreichender Schlaf ist ebenfalls ein Schlüssel, um Ihren Hund entspannt zu halten. Hunde können bis zu 18 bis 20 Stunden Schlaf pro Tag benötigen, davon etwa 4 bis 5 Stunden sogenannten „Tiefschlaf“. Wenn also viel Trubel herrscht, kann Ihr Hund sich nicht ausruhen. Welpen und junge Hunde sind besonders gefährdet, da sie noch nicht einschätzen können, wann sie Ruhe brauchen oder sich entspannen sollten. Daher können Welpen oft überdreht sein und sich dann nicht beruhigen. Es ist also gut, Ruhephasen über den Tag verteilt einzuplanen, zum Beispiel nach dem Training. Dies passt gut zu unserem nächsten Tipp, dass das Tier seinen eigenen Raum hat. [1]

Der richtige Ruheplatz

Der eigene Rückzugsort des Hundes ist genauso individuell wie der Hund selbst. Manche Hunde bevorzugen weiche Polster, andere entspannen am besten auf nacktem Stein oder auf einer Decke. Hundeboxen sind bei manchen Hunden ebenfalls beliebt. Wichtig für alle Ruheplätze ist, dass sie äußere Störungen vermeiden. Daher sollte man Durchgangsbereiche oder besonders laute Orte meiden. Es ist auch gut, wenn Ihr Hund mehrere Optionen hat, die unterschiedliche Bedürfnisse abdecken können. [1]

In einem Rudel ist man weniger allein

Wenn ein Besitzer tagsüber nicht zu Hause ist, wird oft angenommen, dass das dem Tier viel Zeit zum Ausruhen lässt. Während das für viele Hunde zutrifft, kann es für manche Tiere immens stressig sein, ohne ihren Besitzer zu sein, da Hunde Rudeltiere sind. Alleinsein kann daher zur Qual werden [1]. Im schlimmsten Fall kann ein Hund anfangen, Dinge (wie Möbel) anzugreifen, um Angst abzubauen. Um dies zu verhindern, kann man schon im Welpenalter trainieren, damit sie sich ans Alleinsein gewöhnen. Wenn diese Probleme jedoch bestehen bleiben, ist es am besten, Hilfe von erfahrenen Hundetrainern zu suchen. [2]

Kuscheln hilft Hund und Besitzer zu entspannen

Intimer Körperkontakt zwischen Hund und Besitzer setzt bei beiden Oxytocin frei – ein Hormon, das die Bindung zwischen Tier und Mensch stärkt, angstlösend wirkt und gleichzeitig Stress reduziert. Kuscheln ist also absolut erlaubt! Streicheln und/oder Massieren wird von Hunden meist gut angenommen, aber sie zeigen auch, wenn sie bestimmte Berührungen nicht mögen. Manche Tiere kuscheln auch einfach gern eng mit dem Besitzer. [1]

Denken ist auch ein Sport

Körperliche Aktivität ist ein elementarer Bestandteil des Alltags für Hunde. Ein zweistündiger Spaziergang allein reicht jedoch oft nicht aus, um den Hund zu beschäftigen. Konzentrations- und Schnüffelübungen fordern Hunde geistig heraus und können auch leicht in tägliche Spaziergänge integriert werden. [2] Zum Beispiel kann das Verstecken von Leckerlis im hohen Gras eine tolle Abwechslung sein und Hunde lange beschäftigen. Besonders junge Hunde können davon profitieren, Fütterung mit dem Erlernen von Grundkommandos und Tricks zu verbinden. Aber Vorsicht – während Nasenarbeit für Hunde spannend ist, kann sie auch anstrengend sein. Mit mehr Erfahrung können Suchübungen eingesetzt werden, bei denen der Hund bestimmten Gerüchen folgen und Menschen oder Gegenstände finden muss. [3]

Das richtige Futter

Es gibt viel zu beachten bei der Wahl des Hundefutters, da nicht alle Futtersorten gleich geschaffen sind. Das Alter des Hundes, seine Unverträglichkeiten oder Krankheiten sollten alle bei der Futterwahl berücksichtigt werden. Außerdem sollte ein Tierarzt konsultiert werden, um die richtige Futtermenge zu bestimmen, die an jedes einzelne Tier angepasst ist. Zusatzstoffe wie Lockstoffe können sich ebenfalls negativ auf die Gemütsverfassung des Tieres auswirken. Ergänzungsfuttermittel mit hochwertigen Pflanzenextrakten von Baldrian, Kamille oder Johanniskraut können dem Futter hinzugefügt werden, um dem Tier beim Entspannen zu helfen.