Aminosäuren sind an fast allen Stoffwechselprozessen beteiligt. Als Bausteine von Muskeln, Sehnen, Bändern, Haut und Haaren spielen sie eine Schlüsselrolle für unser körperliches Wohlbefinden. Sie sind auch entscheidend für unser Immunsystem, Enzyme und Hormone. Ein ausgeglichener Stoffwechsel ist zudem die Grundlage für Wohlbefinden und gute Laune. Im Gehirn werden Aminosäuren in stimmungsaufhellende Neurotransmitter umgewandelt. Sportler nutzen die verschiedenen Funktionen einzelner Aminosäuren, um ihre Leistung zu steigern, Muskelwachstum zu erzielen oder ihre allgemeine Fitness zu verbessern. In den kälteren Jahreszeiten können sie auch unsere Stimmung heben.

Der Energie-Booster – Kreatin

Kreatin ist eine Säure, die aus drei Aminosäuren besteht und vom Körper selbst produziert wird. Allerdings werden Abfallprodukte aus dem Körper ausgeschieden, was bedeutet, dass der Körper keine "Reserven" speichert. Der Körper hat daher nicht automatisch schnellen Zugriff auf "mehr" Kreatin, wenn er es benötigt, weshalb es hilfreich sein kann, den Körper bei zusätzlicher Belastung mit Kreatin zu unterstützen.

Kreatin kommt hauptsächlich in Muskelzellen vor. Es wird in der Leber, den Nieren und der Bauchspeicheldrüse produziert und unter anderem in Adenosintriphosphat (ATP) umgewandelt. Adenosintriphosphat ist die wichtigste Energiequelle des Körpers. Es hat die Eigenschaft, Wasser in Muskelzellen zu ziehen und deren Volumen effektiv zu vergrößern, was dem Proteinabbau entgegenwirken und die Proteinsynthese anregen kann.

Die kleinen Allrounder – BCAA-Aminosäuren

BCAAs sind verzweigtkettige Aminosäuren, kleine Bausteine, die als Baustoff für unseren Körper dienen und über die Nahrung aufgenommen werden müssen.

Aber warum werden sie Allrounder genannt? Diese Bausteine erfüllen verschiedene Funktionen im Körper. Dazu gehören die Stimulierung der Proteinsynthese (in den Muskeln) und die Beeinflussung des Glukose- und Fettstoffwechsels.

Je mehr BCAAs der Körper erhält (besonders während intensiven Trainings), desto weniger Energie zieht er aus der vorhandenen Muskelmasse, was zu Muskelverlust führen kann. BCAAs können auch bei der derzeit viel diskutierten Praxis des intermittierenden Fastens hilfreich sein, denn im Gegensatz zu regulären Proteinshakes können sie vor, nach und während des Trainings eingenommen werden und verhindern Muskelabbau während der Fastenphase.

Der Leistungsförderer – Beta-Alanin

Beta-Alanin ist eine nicht-essentielle Aminosäure, die im Gegensatz zu den meisten Aminosäuren vom Körper nicht für die Proteinsynthese verwendet wird. Dennoch spielt Beta-Alanin eine wichtige Rolle:

In unseren Muskeln sind die Histidinwerte oft hoch und die Beta-Alanin-Werte vergleichsweise niedrig. Dies verhindert die vermehrte Produktion von Carnosin, einem wichtigen Stoff, der die Ansammlung von Milchsäure in den Muskeln während des Trainings reduziert. Dies kann wiederum zu einer verbesserten sportlichen Leistung führen.

Die Wirkung der Einnahme von Beta-Alanin kann manchmal sofort spürbar sein, da eine interessante Nebenwirkung ein leichtes Kribbeln auf der Haut ist. Dies ist harmlos und völlig normal und zeigt an, dass das Beta-Alanin wirkt.

Endspurt – L-Arginin

Arginin, auch L-Arginin genannt, ist eine semi-essentielle Aminosäure, die unser Körper größtenteils selbst produziert. Unter bestimmten Umständen kann der Bedarf des Körpers jedoch die eigene Produktion übersteigen.

Der Stoff ist an vielen wichtigen Prozessen im Körper beteiligt. Unter anderem soll Arginin die Blutgefäße erweitern und die Durchblutung fördern. Der in Arginin enthaltene Stickstoff kann mit Sauerstoff reagieren und Stickstoffmonoxid bilden, was zur Erweiterung der Blutgefäße führt und somit die Durchblutung aller Körperteile unterstützt.

Es wird auch gesagt, dass es unseren Hormonhaushalt beeinflusst, insbesondere die Wachstumshormone. Wachstumshormone fördern auch das Muskelwachstum und den Fettabbau, weshalb Arginin zum Beispiel von Sportlern im Bodybuilding häufig verwendet wird.